Küche - 3.

Seife

Die Frauen wuschen die Wäsche in alten Zeiten am Bach oder in Waschmulden, dazu verwendeten sie Holzaschen-Lauge und hausgekochte Seife (Kernseife). Erstere stellten sie so her, dass sie auf Holzasche heißes Wasser gossen und als sich das gesetzt hatte, gaben sie von dieser Lauge ein wenig zum Waschwasser in die Mulde. Die Seife wurde ebenfalls selber hergestellt, die meisten Frauen wussten, wie. Sie nahmen dazu minderwertiges Fett und Talg vom Schweineschlachten, aber auch altes, etwas ranziges Fett war geeignet. Zu etwa zehn Liter Wasser gaben sie ein halbes Kilogramm Laugenstein und fünf Kilogramm Fett. Die fertige, noch flüssige Seife schöpfte man von oben ab und füllte sie in eine mit Leinen ausgelegte Kiste. Nach dem Trocknen wurde sie zerstückelt und zum Austrocknen auf den Dachboden oder in die Kammer gelegt. Im Allgemeinen wurde im Winter einmal Seife gekocht und die reichte der Familie das ganze Jahr hindurch.

Es gab aber auch Seifensieder-Handwerker, die regelmäßig Seife in großen Mengen herstellten und diese auf Märkten verkauften. Mitgebrachtes Fett rechneten sie in den Preis mit ein. Ausführlich über dieses Handwerk können Sie hier lesen:

https://www.sulinet.hu/oroksegtar/data/magyarorszagi_nemzetisegek/nemetek/beitrage_zur_volkskunde_der_ungarndeutschen/1998/pages/002_edit_klug_szkrajcsics.htm